Lange nichts gehört von Googles Versuch, durch Einsatz von BellSouth-Vertriebsmitarbeitern lokale Unternehmen für die Online-Werbung mittels AdWords oder AdSense zu gewinnen. Sollte der Pilotversuch misslungen sein, würde er perfekt ins Bild der bislang nur marginal vorhandenen Akzeptanz lokaler Online-Werbung passen.

Jetzt hat der amerikanische Tageszeitungsverlag McClatchy eine Kooperation mit dem Unternehmen WebVisible vereinbart und wagt einen neuen Start in diesem Markt. Nach eigener Aussage untersuchen Mitarbeiter von WebVisible die Sites der Werbenden, ermitteln optimale Keywords und schalten auf "leading search networks" (also Yahoo!, Google und demnächst wohl auch Microsoft) entsprechende Kampagnen.

Unter den Gründen für die bislang fehlende Akzeptanz kontextsensitiver Werbung unter lokal Werbungtreibenden spielt die Komplexität solcher Angebote eine herausragende Rolle. Das Konzept von WebVisible verspricht, diese Komplexität vom Kunden fern zu halten. Allerdings dürften die Kosten insbesondere durch den Einsatz manueller Arbeit stark in die Höhe getrieben werden. Ohne die genauen Preisstrukturen zu kennen, vermute ich daher, dass dieser Service nur für "große Kleine" relevant sein dürfte.

Zudem werden weitere Hürden durch diesen Service nicht aus dem Weg geräumt. Viele lokale Unternehmen haben entweder keine eigene Website oder verfügen nicht über eine Shopping-Funktion auf der Website, so dass die Effektivität der Leads nur unzureichend gemessen werden kann.