Bild.de der große Verlierer der neuen AGOF-Studie
In einem wachsenden Markt verlor Bild.de vom dritten zum vierten Quartal 2005 rund 12% Reichweite. Dieses ermittelte die AGOF in ihrer neuesten Studie zur Messung von Online-Reichweiten.
Von den redaktionellen Online-Angeboten deutscher Zeitungsverlage (plus Spiegel, Focus und Stern) erzielten 25 eine monatliche Reichweite von mindestens 200.000 Nutzern (sog. Unique User).
Gegenüber dem Vorquartal erreichten diese Sites eine durchschnittliche Wachstumsrate von 3,2%. Nach Bild.de verloren WAZ.de (auch rund -12%), die Süddeutsche (ca. -8%) und der Rheinische Merkur (ca. -3%) am meisten Reichweite.
Der äußerst starke Reichweitenverlust von Bild.de wirkt etwas verwunderlich angesichts ihrer weitaus geringeren Verluste an Visits (gemäß IVW), die in dem Zeitraum nur ca. -4,5% betrugen.
Nicht sonderlich verwunderlich wäre es, wenn zumindest ein Teil der Verluste auf das Konto weiterer „Optimierungen“ des AGOF-Systems gehen würde. Allerdings verweist die AGOF in dieser neuesten Welle nicht mehr auf die mangelnde Vergleichbarkeit gegenüber der vorherigen Welle, so dass nicht alles dieses starken Rückgangs auf Messfehler gebucht werden kann.
Trotz dieser möglichen Verzerrungen ist ein Minus von rund 12% in einem wachsenden Markt deftig.
Ganz anders machten es die Zeit und die anderen Gewinner.
Mit einem Plus von rund 30% verbuchte Zeit.de den größten Zuwachs, gefolgt von dem Bonner General-Anzeiger (ca. 19%), rp-online (ca. 15%) und stern.de (ca. 14%).
Alle anderen Sites mit mindestens 200.000 Unique Usern pro Monat hatten einstellige Wachstumsraten.
So weit zur ersten Auswertung der neuen AGOF-Ergebnisse aus Sicht deutscher Zeitungsverlage im Internet. Um meinem Ruf gerecht zu werden, folgen weitere Analysen in den nächsten Wochen.
30.07.06